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Hexenjagd

Termine: 25./26./28./29. September 2015, jeweils um 19.00 Uhr

Liebe Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Freunde von K.U.S.S.,

mit Beginn des neuen Schuljahrs beginnt auch die MLS-Kultursaison 2015/16, und wie immer haben wir von K.U.S.S. die Ehre, die lange Reihe künstlerischer Veranstaltungen an unserer Schule zu eröffnen.

Dabei ist es uns eine besondere Freude, nach drei Jahren endlich wieder an unsere ursprüngliche Spielstätte, das "Kleine Haus" der Martin-Luther-Schule, zurückzukehren. Mit der großzügigen Unterstützung des "Freundeskreises der MLS" ist es im Zuge der Um- und Neubaubaumaßnahmen gelungen, das "Kleine Haus" völlig umzugestalten und es zu einem vielfältig verwendbaren multimedialen Zentrum zu verändern, das in Zukunft längst nicht nur Theaterzwecken dient, sondern bei allen Formen unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Veranstaltungen nutzbar ist, die Licht, Ton, Film usw. benötigen.

Wir von K.U.S.S. betrachten es tatsächlich als eine Ehre, mit der diesjährigen Produktion diesen neuen Raum sozusagen "offiziell" mit der ersten größeren Veranstaltung seiner Bestimmung zu übergeben.

Das Thema, dem wir uns zuwenden, ist in diesem Jahr - gemäß unseres Prinzips des Wechsels - ernsterer Natur:

Im Jahr 1692 kam es in Salem im heutigen Massachusetts zu einer Reihe schrecklicher Ereignisse: Basierend auf den Falschaussagen einiger Mädchen, die man nackt tanzend im Wald überrascht hatte – im puritanischen Neu-England eine Todsünde – und welche die zu erwartende Strafe umgehen wollten und den angeblichen Einfluss von Hexerei geltend machten, kam es zu willkürlichen Massenverhaftungen, zum Ausbruch religiösen Massenwahns: 150–300 Personen wurden auf die Aussagen der Mädchen hin verhaftet, 30 davon zum Tode verurteilt. 19 wurden gehängt, einer zu Tode gefoltert, vier starben im Gefängnis. In einer dumpfen Atmosphäre von Aberglaube, strengstem Puritanertum, Bigotterie übten sich die Einwohner Salems weitgehend in Intoleranz und Massenhysterie. Denunziantum machte sich breit, alte Vorurteile setzten eine furchtbare Tötungsmaschinerie in Gang. Die Phänomene griffen auf Nachbarorte über. Noch heute rätselt die historische Forschung auf der Basis eindeutig belegter Fakten über die genauen Ursachen der Ereignisse.

Der Dramatiker Arthur Miller griff 1953 die Geschehnisse in Salem in seinem Stück "The Crucible" auf. Anlass waren die Umtriebe des Senators Joseph McCarthy, der mit großem Einfluss in den USA eine Welle der Kommunistenverfolgung auf der Grundlage obskurer Verschwörungstheorien ausgelöst hatte. Zahlreiche Linke, vor allem Künstler, Intellektuelle, sahen sich schlimmsten Verdächtigungen ausgesetzt, mussten vor Untersuchungsausschüssen erscheinen, wurden diffamiert, geächtet. Miller selbst wurde, bedingt durch sein soziales Engagement, damit konfrontiert und gezwungen, vor einem solchen Ausschuss zur "Aufdeckung antiamerikanischer Umtriebe" zu erscheinen. Die Ereignisse in Salem schienen ihm beispielhaft für offenbar überzeitliche Phänomene wie Angst vor Unbekanntem, Denunziation, Massenwahn, Gesinnungsschnüffelei, Intoleranz, Missbrauch politischer Macht. So schuf er das Stück als Parabel, die ebendiese Phänomene anklagt.

Wir von K.U.S.S. haben dieses oft gespielte Stück ausgewählt, weil wir seine Thematik für äußerst wichtig, in keiner Weise überholt halten. Und leider müssen wir betroffen feststellen, dass uns die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit der Asylbewerberfrage in bestürzender Weise Recht geben.

Wir haben den Text allerdings in behutsamer Weise modernisiert, z.T. ergänzt, und, die Möglichkeiten des neuen "Kleinen Hauses" breit ausschöpfend, musikalisch und filmisch unterlegt.
Den schwierigen Stoff auf unserer kleinen Bühne in angemessener Weise umzusetzen, war eine große Herausforderung, und wir hoffen und glauben, dass es uns in einer Weise gelungen ist, welche den Besuch einer Vorstellung lohnenswert macht.

Wir laden also alle, Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, alle K.U.S.S.-Freunde, die uns seit vielen Jahren treu geblieben sind, herzlich zu einer unserer Aufführungen ein. Die Termine sind der Vorderseite zu entnehmen.

Für K.U.S.S.: Joachim Berndt