K.U.S.S.-Forum

K.U.S.S. auf Facebook

K.U.S.S. auf Twitter




Erneut eine große Herausforderung gemeistert

Odenwälder Zeitung vom 23.09.2004

Rimbach. (naj) Nach einjähriger Arbeit lud die Arbeitsgemeinschaft K.U.S.S. unter der Leitung von Joachim Berndt wie jedes Jahr zum Auftakt des neuen Schuljahres zu einer Aufführung ein. Das groteske Stück fand seine Ursprünge 1888 in Frankreich, als der damals 15-jährige Alfred Jarry die parodierte Gestalt seines Physiklehrers in ein Theaterstück einbaute. "König Ubu" erlebt seine Geburtsstunde. Bis 1890 wurde das Stück im kleinen Kreise mehrmals aufgeführt, wobei bereits zu dieser Zeit mehrere Fassungen entstanden. Als freier Schriftsteller galt Jarry bald als eine der schillerndsten Figuren der Pariser Boheme. Unbeirrt arbeitete er an der Figur weiter, bis er 1907 verstarb.

Doch wer genau ist nun dieser König Ubu? Er tritt auf als Vertrauter und Offizier des polnischen Königs. Als seine Frau, Mutter Ubu, jedoch nach Höherem strebt, veranstaltet er zusammen mit Hauptmann Tatzensaum einen Staatsstreich. Schließlich überlebt bei dem grausigen Gemetzel nur der 14-jährige Thronfolger Bubelas. Vater Ubu kann seine Populariät zunächst durch ein Volksfest halten, durch immer größer werdende Habgier und Ausbeutung des Landes wendet sich Hauptmann Tatzensaum letztendlich von ihm ab. Dieser verbündet sich mit dem russischen Zaren, der zusammen mit Bubelas König Ubus Schreckensherrschaft beendet. Bubelas kann die Nachfolge des ermordeten Königs Wenzelas antreten. Ubu und seiner Sippe gelingt die Flucht nach Frankreich.

Joachim Berndt, verantwortlich für Regie und Textveränderungen, versprach einen "provozierenden Inhalt in seiner Absurdität, aber auch Komik". Die ausgezeichneten Schauspieler ließen den Zuschauer die Umwelt vergessen, sodass sie sich voll auf die Materie einlassen konnten.

Besonders Jan Elflein (Vater Ubu) und Katharina Winkler (Mutter Ubu) profitierten von ihrer jahrelangen K.U.S.S.-Erfahrung. Durch den Umstand des ständigen Personalmangels zwangen Doppel- und Dreifachrollen die Schauspieler zu einem permanenten Wechsel, der dem Theaternachwuchs wirklich "alles abverlangte". Hinzu kamen ununterbrochener Schauplatzwechsel, die laufenden Umbau notwendig machten, und zahlreiche Bühnenbilder verlangten hohe Kreativität.

Mit Hilfe der immer professioneller werdenden Technik der Bühne sowie dem verstärkten Einsatz von Bild und Ton konnten eigentlich nicht darzustellende Handlungsteile eben doch integriert werden.

Trotz großer Selbständigkeit wäre das Stück ohne die dauerhafte Mithilfe vieler Menschen nicht möglich gewesen. So stellte das Chawwerusch-Theater die Kostüme, Volker Hahl beriet in Hinblick auf die Filmarbeit, die Schulleitung sorgte für die benötigten Räumlichkeiten, der Freundeskreis lieferte die finanzielle Unterstützung und das MLS-Technik-Team sorgte für Bild und Ton.

In der Pause sorgte der Deutsch-Leistungskurs, Jahrgangsstufe 12, Joachim Berndt für das leibliche Wohl.

Quelle: weinheim-server.de/index.php?id=546&max=30&artikel_anzahl=22&artikel=107474112&red=27&ausgabe=25939